Solo-Selbstständige waren lange nach Corona noch stark belastet
Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat während und nach Corona untersucht, wie stark abhängig Beschäftigte und Solo-Selbstständige von den Maßnahmen während der Corona-Pandemie betroffen waren. Es hat sich gezeigt, dass Solo-Selbstständige weitaus weniger sozial abgesichert waren und deshalb auch stärker belastet waren, sagt Eileen Peters vom WSI. Die Untersuchung könnt ihr in dem Sammelband "Was von Corona übrig blieb" nachlesen.
Solo-selbstständige Frauen waren darüber hinaus durch zusätzliche Sorgearbeit belastet. Viele von ihnen, so eine weitere Erhebung nach Corona, konnten nicht an das Einkommen vor der Pandemie anschließen. In so einer Situation fürs Alter vorzusorgen, ist nicht möglich. Eileen Peters ist zu diesem Ergebnis im Rahmen ihrer Forschung zu Geschlechterungleichheiten am Arbeitsmarkt im Rahmen der vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekte zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das WSI hat aus seinen Untersuchungen auch Handlungsempfehlungen abgeleitet, die bei der Abschlusskonferenz "Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie" am 6. und 7. November 2025 mit 17 weiteren Forschungsergebnissen vorgestellt wurden.
Dazu zählt auch eine bessere soziale Absicherung Solo-Selbstständiger. Vorschläge dazu gibt es schon lange - einer davon ist die Erwerbstätigenversicherung, die in der aktuellen Debatte um die Rentenreform von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas favorisiert wird. Das WSI hat in einem Policy Brief vom August 2025 die Ergebnisse einer weiteren Befragung Solo-Selbstständiger zur Altersvorsorge veröffentlicht. Insbesondere die Frauen sprechen sich mehrheitlich für die Einführung der Erwerbstätigenversicherung aus.
Will man Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen, dann gehört eine bessere soziale Absicherung Solo-Selbstständiger dazu, die die Politik endlich umsetzen muss.
Kommentare
Neuer Kommentar