Solo-Selbststaendige in der Krise

Solo-Selbststaendige in der Krise

Transkript

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00:00:12: Hier kommen nach einer zweijährigen Pause neue Folgen des Verdi-Selbstständigen-Podcasts von und mit Kathi Ziegler.

00:00:21: Die neuen Folgen drehen sich um die Perspektive fünf Jahre Corona.

00:00:27: Was muss sich endlich für Solo-Selbstständige ändern?

00:00:31: Die einund dreißigste Folge widmet sich Erst einmal einem Rückblick.

00:00:37: Wir bieben uns zurück ins Jahr zwanzigzwanzig.

00:00:40: Wie war das damals noch mal?

00:00:43: Wie hat die Soforthilfe geholfen?

00:00:45: Oder auch nicht?

00:00:46: Und welche Vorschläge hatten wir damals schon als Alternative dazu?

00:00:53: Der Lockdown.

00:00:53: Ich hatte eine Einzelausstellung, unglücklicherweise ganz in der Nähe von Heinzberg, sodass ich im Februar schon Probleme hatte.

00:01:04: Da ist nämlich zu wenig Haarsch kaum jemand gekommen.

00:01:08: Ja, also es war ja ziemlich schnell klar, als die ersten Anweisungen kamen, Schulen zu schließen und so weiter, dass dann auch ziemlich schnell die Museen geschlossen wurden.

00:01:19: Das ist bis heute so.

00:01:22: Und das heißt, dementsprechend konnte ich gar nicht mehr arbeiten.

00:01:26: Also alle Führungen sind natürlich turniert worden.

00:01:30: Ja, so kurz vor dem... Wir waren gerade dabei mit einem Chor, eine Konzertreihe zu einstudieren mit unserer Band und da waren auch fünf Veranstaltungen komplett ausverkauft mit ungefähr zweieinhalb Tausend Zubörern.

00:01:47: Das ist dann quasi einen Tag vor der Generalprobe, ist das dann gestoppt worden.

00:01:54: Das hatte dann für uns Musiker den Effekt dafür eben, quasi so ein paar Proben bezahlt bekommen haben, aber im Grunde die Planung auf die Konzerte war ja dann aufgehoben und dann wurde dann auch genau abgerechnet, bis zu wo wir den Geld verdient haben und ab da war dann auch nichts mehr los.

00:02:15: Was absolut weggebrochen ist, sind die Kurse und ich muss dazu sagen, dass die Kurse, die wir hier anbieten in unseren Räumlichkeiten auch unsere Hebammenpraxis finanziert.

00:02:27: Das muss ich ganz klar sagen.

00:02:28: Wir können die Praxis nicht halten, nur durch Vorsorge und Wochenbetten.

00:02:32: Da spielt schon auch die Kurse eine ganz große Rolle, die jetzt in der Corona-Krise nicht mehr stattfinden können.

00:02:40: Es gibt zwar das Angebot, dass wir Kurse auch über Zoom oder Internet anbieten können.

00:02:48: Darüber haben wir uns auch lange Gedanken gemacht, dass wir uns in Frage kommen.

00:02:53: Ja, also mein Job ist Auto und Reporter.

00:02:56: Ich arbeite hauptsächlich für die Story und erstelle da forty-fünf Minuten Dokumentation, vor allem mit meiner eigenen Reihe kritisch reisen.

00:03:06: Und das ist leider der Markt komplett zusammengebrochen.

00:03:09: Man kann ja nirgendwo mehr hinfahren.

00:03:11: Insofern gibt es doch keine Dreharbeiten mehr und insofern auch leider keine Aufträge.

00:03:16: Also den Markt gibt es jetzt einfach nicht mehr und es wird nicht nur bis Juli so bleiben.

00:03:21: Sondern voraussichtlich das ganze Jahr über, weil ich musste auch ins Ausland fahren zum Drehen.

00:03:26: Und das ist ja sehr schwierig.

00:03:28: Zum Beispiel in Griechenland kann man nicht mehr hin, wo ich viel gedreht habe.

00:03:31: Es gibt in Zürich, das sind alles Länder, wo es ja auch eh schwierig ist zu drehen und jetzt bei Corona leider unmöglich.

00:03:37: Also jetzt gerade in dem Bereich vom Yoga, da kann ich ja keine persönlichen Gruppenkurse leiten oder eben auch Seminare.

00:03:47: Also ich musste jetzt auch Seminare, Workshop und auch Yoga-Wochen jetzt im Frühling und im Sommer komplett absagen und dadurch kommt halt eben auch mit der Ausfall und ich habe mich jetzt aber oder ich musste auch kreativ werden, was auch sehr spannend war und ich gebe halt einen kleinen Teil Yoga-Kurse online.

00:04:11: Und das deckt eben auch einen kleinen Teil meiner Ausgaben, auch meiner regelmäßigen Ausgaben.

00:04:19: Und ich habe halt auch zu Beginn, als es so mit der Corona-Einschränkung so Mitte März losging, habe ich auch erst mal aus Sicherheitsgründen die Behandlung meiner oder mit meinen Patienten ausgesetzt.

00:04:37: Auf meinen Tätigkeiten, da ich wirklich in beiden Standbeinen sehr nahe immer mit den Menschen auch persönlich arbeite und eben auch nahe bei den Menschen bin, ist das natürlich eine sehr große Auswirkung auf meinen Beruf.

00:04:55: Also ich habe jetzt so in den sieben Wochen, also so Pimal-Daumen habe ich bestimmt Einbußen von in meinen Einkommen?

00:05:07: Dass mich die Corona-Krise erst mal eiskalt erwischt hat in der sogenannten Hauptsaison.

00:05:15: Das heißt, in der Passionszeit, wo ich als Berufsmusiker unglaublich viele Einnahmen gerade auch im kirchlichen Bereich generiere, wo ganz viele Johannes-Passionen, Matthäus-Passionen, verschiedenste... Sachen ausgeführt werden.

00:05:32: Das alles ist entschädigungslos weggebrochen.

00:05:35: Auch die Orchesterhilfen für die Landes- und kommunalen Orchester sind weggebrochen, entschädigungslos.

00:05:42: Da gab es also keine Ersatzleistungen, wie es vielleicht medial propagiert wurde oder wie es aussah.

00:05:54: Dann gab es Auch im Bereich der Freien Orphanbits, für die ich eben viel tätig bin, gab es eben einen Totalausfall.

00:06:04: Schleswig-Holstein-Festival, wurde abgesagt, genauso auch die Opernaufführungen im Württeltheater Bad Lauchstedt.

00:06:12: Also alle Konzerte, Festivals, Kirchenveranstaltungen, alles war sofort auf Null heruntergefahren.

00:06:19: Und mein Einkommensmix kann man sich ungefähr so vorstellen, dass der Großteil meiner Einnahmen eben aus diesem Austrittsbereich stand und das eben mit der Musikschule nur einen ganz, ganz kleinen Teil dessen abbildet, was ich brauche, um meine Familie zu ernähren.

00:06:42: Genau.

00:06:42: Und heute auf morgen ist da wichtig gut im Geschäft.

00:06:44: Ich war bis dann bis zum Jahr zwanzig war ich schon vier Jahre in der Freiberufigkeit unterwegs.

00:06:50: Da habe ich nach oben gegangen.

00:06:52: durch Präsenzcoaching, Präsenzberatung.

00:06:53: Und im März dann, im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr sich mit der Corona-Situation zu arrangieren oder eben auch kein Geld ausgeben, besondere für irgendwelche Auftritte, also eine Investition ins Marketing quasi zu machen, sind alle natürlich gerade zurückhaltend.

00:07:31: Das heißt, wir sind viele Sachen weggebrochen und was für mich besonders störend ist, bei der ganzen Wirtschaftshilfe und so weiter, wurde ja immer darauf hingewiesen, dass man ausweisen soll, also nachweisen können, dass man einen Auftrag hatte, der einem weggebrochen ist.

00:07:47: An meiner Branche ist es aber tatsächlich so, dass ich ganz oft auf Veranstaltern hinterherrenne, also dass ein Konzert irgendwo gemacht wird, ich mich melde und sage, wollt ihr da nicht eine Aufzeichnung von haben?

00:07:56: und dann sagen, ja klar, das ist eine gute Idee.

00:07:59: Das heißt, die Aufträge, die so reinkommen, dass es nichts, was über Monate geplant wird, sondern so ein bisschen Tagesbeschäft, da kommen Sachen rein.

00:08:06: Mir wird jetzt sehr, sehr schwer fallen nachzuweisen, was mir konkret weggebrochen ist, weil die Auftraggeber das nicht über so einen Zeitraum vorher festlegen.

00:08:14: Ich bin ja freiberuflicher Bildungsberater und für mich ist das Sommersemester eigentlich gestorben, weil seit März alle Veranstaltungen, die in Präsenzform durchgeführt waren und geplant waren, ausgefallen sind.

00:08:28: Genau, ich bin Bildender Künstler und arbeite mit anderen Künstlern zusammen und dementsprechend sind da Aufträge weggebrochen, weil ich keine Plakate und keine Grafiken und Fotos und so weiter für die machen kann.

00:09:07: Ja, dann kamen die Mails mit den Veranstaltungsabsagen.

00:09:11: Dazu muss ich ergänzen, dass Jahr two-tausend neunzehn war für mich jetzt nicht so toll.

00:09:17: Deswegen habe ich mir für zwei-tausend zwanzig besonders viel vorgenommen.

00:09:23: Und insbesondere sollte das dann so im April mal Juni sein.

00:09:28: Da hatte ich also ganz viele Veranstaltungen geplant, angenommen, zugesagt wie auch immer.

00:09:35: Und dann kam der ganze Schwall an Mails mit den Absagen.

00:09:41: Und das war absolut bitter.

00:09:43: Ja, mich hat das voll getroffen.

00:09:45: Ich bin freier Kameramann und sehr stark aufgestellt im Bereich Live-Übertragung, Fußball natürlich.

00:09:50: Genauso aber auch Messen, wo ich drehe.

00:09:53: Und das kam im Mitte März ganz unvermittelt.

00:09:56: Das sich rausstellte, das wird alles abgesagt.

00:09:59: Und ich habe dann keine Möglichkeit, das irgendwie zu kompensieren.

00:10:03: Weil es trifft alle.

00:10:04: Alle Kameraleute stehen auf einmal da und haben keine Aufträge mehr.

00:10:08: Und wo soll mein Einkommen in dem Moment herkommen?

00:10:10: Die Kosten laufen alle weiter.

00:10:12: Ich bin nur ich selbst.

00:10:13: Ich habe keinen Betrieb, keine Mitarbeiter, die ich schicken kann.

00:10:18: Es gibt keine Trennung zwischen Betrieb und Person.

00:10:22: Das ist bei uns alles eins.

00:10:25: Und insofern gucke ich gerade in ein tiefes Loch.

00:10:27: Diese neuntausend Euro habe ich erst als kleine Rettung empfunden.

00:10:29: Für drei Monate war es ja befristet oder ist es noch befristet.

00:10:33: Da dachte ich schon gut, das geht dann wenigstens so ein paar Monate, kommst du damit klar.

00:10:37: Dann stellte sich raus, dass es nur für Betriebskosten gedacht und Betriebskosten haben wir kaum.

00:10:42: Ich habe keinen Büro, ich habe keine Ausrüstung, ich habe keine Betriebskosten.

00:10:46: Da ist die Rate für mein Auto, ohne dass ich nicht arbeiten kann.

00:10:49: Das alles nur für drei Monate.

00:10:50: und was dann?

00:10:51: Es wird gedreht in Sachen Corona noch viel.

00:10:54: Aber das betrifft nur die aktuellen Programme, die ganze Kultur, die Dokus und auch normale Magazinbeiträge.

00:11:03: Das ist alles total ausgedünnt und weil das Programm ja bei uns überwiegend von den Freien gemacht wird, sind die natürlich betroffen.

00:11:11: Und die haben eben dann die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wert, die fest und alle weiter ihr Gehalt bekommen.

00:11:16: Die Soforthilfe.

00:11:18: Ich habe die Künstler Soforthilfe beantragt, die sich auf abgesagte Veranstaltungen bezieht, also die ein Ersatz bieten wollte für alles, was wegen Corona ausgefallen ist.

00:11:33: Und da habe ich eine ganz besondere Erfahrung gemacht, nämlich, dass diese Soforthilfe schon ganz schnell nicht mehr möglich war, also der Topf war sozusagen leer, sodass nur die allerersten Kunstkulturschaffenden, die diesen Antrag gestellt haben, überhaupt bedacht werden konnten.

00:11:56: Das waren Pimal Daumen wohl dreitausend und meine dreizehntausend hätten dann eine Absage bekommen.

00:12:05: Ja, das ist natürlich unheimlich schwierig, nicht nur für mich, sondern für alle.

00:12:11: in dem Bereich, das sind ja diese Redaktionen Story, Menschen hautnah, aber auch die ganzen Dokumentationen in WDR und wie alle, habe ich gar kein Einkommen mehr, weil, also zumindest nicht dadurch, weil es einfach nichts zu tun gibt.

00:12:24: Es gibt da ja auch keinen Ausfallhonorar oder so, für das einzige was bleibt, ist der Härtefallfonds, den der WDR hier anbietet.

00:12:32: Und na gut, das ist einerseits gut, aber andererseits gibt es auch wieder Schwierigkeiten.

00:12:37: Finanziell kann man schon sagen, dass wir Einbußen haben von, ja, zwei Drittel weniger.

00:12:42: Also, oder, ja, zwei Drittel.

00:12:44: März war es noch die Hälfte.

00:12:46: Jetzt fahren wir schon fast juni, jetzt können wir eigentlich sagen, sind das zwei Drittel weniger verdienst als sonst.

00:12:52: So Einkommensverlust, also das so zu beziffern, das ist ja verdammt schwer.

00:12:56: Man kann aber sagen, dass das so fast die Hälfte meines Einkommens ist, was wegbricht.

00:13:01: Was trotzdem aber erst mal für uns positiv war, dass Vom Museumsdienst von der Stadt Köln, wo ich arbeite, wir ein Ausfallhonorah bekommen haben für alle Führungen, für die wir gebucht waren, und zwar bis Ostern.

00:13:18: Das heißt, da haben wir seventy-fünf Prozent bekommen und das war für mich jetzt erstmal für meine Einnahme für April, was erst mal ganz okay war.

00:13:28: Zu hundert Prozent weggebrochen.

00:13:30: Ab Mitte März ging gar nichts mehr.

00:13:33: Und insofern war ich nicht mal froh, als Olaf Scholz und Peter Altmaier von der Bazooka-Türenzen, die sie anlegen wollten, um allen zu helfen und von den unlimitierten Geldern, die für Hilfen da sind.

00:13:48: Fall komplett aus dem Raster raus.

00:13:50: Und das betrifft im Prinzip... Vormon-Achzig oder noch mehr Prozent meiner Kollegen, also die Allertontechniker und Kamerassistenten.

00:14:02: Wir fallen ja komplett raus.

00:14:03: Wir sind komplett unter dem Radar.

00:14:06: Und ja, das Einzige, was für uns glatt ist, irgendwann sollte man noch Reserven haben, wenn die aufgebraucht sind, ist dann hart.

00:14:12: Und man muss ganz klar sagen, wir wissen nicht, ob wir die Praxis weiterhalten können.

00:14:18: Also Rücklagen habe ich mich ja sehr wenig.

00:14:23: Ich bin sehr froh, ich habe diese Vorteile bewilligt bekommen und bin dann auch sehr froh, dass ich jetzt auch erstmal wirklich einen großen Teil dadurch eben auch abdecken kann.

00:14:35: Also da bin ich sehr froh, also mir hilft es sehr gut.

00:14:38: Ich bin einfach jemand, der sich auch immer was wirtschaftspolitisch passiert.

00:14:42: immer anschaut, was los ist.

00:14:44: Und deswegen habe ich das frühzeitig mitbekommen und habe sehr früh diese neuntausend Euro sofortilfe beantragt.

00:14:49: Die wurden ja auch sehr schnell überwiesen.

00:14:50: Das war sehr einfach.

00:14:52: Und ich war wirklich beeindruckt davon, wie schnell das ging.

00:14:55: Und habe aber parallel, weil ich eben einfach sicher sein wollte, also es klappt für mich beim Jobcenter gemeldet.

00:15:01: Und das waren ja sozusagen auch die beiden Anlaufstellen.

00:15:03: Und wenn ich das richtig verstanden habe, ist es jetzt zurzeit so, dass diese neuntausend Euro, die gezahlt wurden, eigentlich nur für Betriebskosten sind.

00:15:10: Und was Betriebskosten sind, ist gesetzlich festgelegt.

00:15:13: Das heißt, ich als Soloselbstständiger, der zu Hause Dinger am PC macht und meine Wohnung auch mein Arbeitsplatz ist, eigentlich darf ich davon nichts ausgeben und das Jobcenter ist für mich zuständig.

00:15:23: Im Jobcenter bekomme ich dann jetzt zurzeit so um die sechstundundachtzig Euro monatlich, musste aber noch durch diese Vermögensprüfung, da hat mir die Sachbearbeiterin gesagt, ja, das mit der Vermögensprüfung ist ausgesetzt, das habe ich in den Nachrichten gehört, aber die Weisung ist bei uns noch nicht angekommen.

00:15:38: Deswegen muss ich das jetzt noch machen und habe deswegen für den ersten Monat zum Beispiel kein Geld bekommen.

00:15:43: und ich habe mit meinem Steuerberater gesprochen und auch mit der Sachbearbeiterin und der gesagt, dass ich auch die neuntausend Euro habe.

00:15:49: Also es war mir sehr wichtig, dass ich von meiner Seite aus Transparenz zeige, weil ich ja nicht ganz sicher bin, muss ich diese neuntausend Euro wieder komplett zurückzahlen.

00:15:57: Steht mir davon was zu, sagt das Amt am Ende, Sie haben die neuntausend Euro, deswegen müssen Sie das zurückzahlen, was wir Ihnen gezahlt haben.

00:16:04: Da warte ich jetzt so ein bisschen und denke halt, bis Oktober sind die Zeiten angegeben und bis Oktober kam ich sozusagen mit diesem low-Level-Gehalt, dass ich jetzt sozusagen da hab, klar, und dann werde ich mich rechtfertigen müssen und gucken, was ich davon tatsächlich behalten durfte.

00:16:19: Und da habe ich natürlich Angst vor.

00:16:22: Die Rückzahlungsforderung.

00:16:24: Die Soforthilfe ist mit zunächst komplett ausgezahlt worden, die neuntausend Euro.

00:16:30: Und ich hatte gleich am Anfang beantragt.

00:16:33: Da stand in Bedingungen, dass man sie eben selbstverständlich auch für das eigene Wegbrechen die Gehalt einsetzen kann.

00:16:43: Und das auch dringend notwendig.

00:16:44: Ich habe hier eine fünf bis vier Familie zu versorgen.

00:16:47: Und ohne diese Hilfe wäre das überhaupt gar nicht möglich gewesen.

00:16:51: Das heißt, ich hatte auch gar nicht erst die Möglichkeit zu sagen, ach, ich weiß nicht, was mit dem Geld passiert.

00:16:56: Ich liege es mal eben auf Seite, wovon hätte ich dann überhaupt leben sollen.

00:17:00: Es wäre gar nicht gegangen.

00:17:01: Ich habe dann Soforthilfe beantragt.

00:17:06: Ich bin am Anfang in NRW und war erst mal ganz positiv überrascht.

00:17:14: überhaupt, dass das Thema Solo-Selbstständig plötzlich in der Presse auch war, dass ich dafür eingesetzt wurde, dass ich das auch beantragen konnte, unbürokratisch schnell bekommen habe.

00:17:25: Und ein paar Tage danach ging es dann aber los mit, darf ich das verwenden dieses Geld?

00:17:30: Also darf ich meine Lebenshaltungskosten davon absetzen, weil ich eben keinen Betrieb habe, keine Betriebskosten, sondern mit meinem Honokam ein Leben bestreite.

00:17:38: Das heißt, ich habe jetzt Geld auf dem Konto, weiß aber nicht, ob ich das verwenden darf.

00:17:44: Und weiß auch nicht, wann das vielleicht irgendwie rechtlich so sicher für mich ist, das zu genutzen.

00:17:50: Ich habe sofort über Antrag tatsächlich, das war erstmal ein bisschen schwieberig, weil die Behörden sich da noch miteinander vernetzen mussten, Land und Bund.

00:17:59: Dann habe ich tatsächlich noch einen Antrag ausgefüllt, aber dieser Antrag war bereits schon so, dass man genau beziffern musste, welche Betriebseinnahmen beziehungsweise Betriebskosten einem dann auf der Tasche hängen und das waren so um die tausend Euro pro Monat für die nächsten drei Monate bis Ende Juni.

00:18:18: Und ich muss wahrscheinlich dann doch wieder viel zurückzahlen, weil diese Betriebskosten eine ganz schwierige Nummer für die Künstler sind.

00:18:25: Also, dass das erst mal ungerakratisch freigegeben wurde und sich danach aber Dinge ändern.

00:18:30: Also macht jetzt überhaupt kein Gefühl mehr von irgendwie einer Sicherheit oder einer Unterstützung damit.

00:18:36: Viele haben das versucht, also ich bin ja wie gesagt bei uns auch Betriebsrat oder Personalrat, die man richtig sagt und wir haben versucht vom Land helfen zu bekommen und sind damit gescheitert, weil denen wurde dann gesagt, ja also die gilt nur für Betriebskosten diese Hilfe und wenn sie die nicht haben oder nicht mit besonders großem Aufwand haben, dann können wir ihnen das nicht bewilligen.

00:19:01: Manche haben auch erst was gekriegt und sind jetzt aber unsicher, ob sie es zurückzahlen sollen.

00:19:06: Und wenn WDR die Hilfe ist, wenn sie gerehrt hat, immerhin, die muss man nicht zurückzahlen.

00:19:12: Das ist also kein Darlehen, sondern das ist eine echte Hilfe.

00:19:16: Ja, die haben wir beantragt.

00:19:18: Ich habe es auch gewillig bekommen.

00:19:19: Das Geld ist auch mittlerweile auf meinem Konto.

00:19:23: Wobei ich lege es ganz bewusst wirklich zur Seite.

00:19:26: Schöpfe nur für die Miete, für die Praxis, gesetzliche Rentenversicherung.

00:19:31: Krankenversicherung.

00:19:32: Ja, da gehe ich daran, weil ja auch ein bisschen unklar ist, werden wir das wirklich so behalten können oder nicht.

00:19:40: Deswegen versuche ich zum Beispiel diese neuntausend Euro soweit, ich kann einfach nicht arm zu rühren und das als Sicherheit zu haben, weil ich eben davon ausgehe, also ich hoffe einfach, dass am Ende die sagen werden ja entweder die Grundsicherung oder die neuntausend Euro kannst zu behalten.

00:19:56: Ich denke jetzt habe ich erstmal beides auf meinem Konto, lieber so rum und ich zahle am Ende was zurück, als dass mir tatsächlich plötzlich das Geld ausgeht.

00:20:05: Ich hab drei Kinder, ich bin alleinerziehend auf der Pruseag, ne?

00:20:08: Eine große Wohnung und so weiter.

00:20:10: Also auch ein Riesenratten-Spannsbente an Geld, was ich tatsächlich für die Lebenshaltungskosten gebraucht habe.

00:20:16: Also ist natürlich auch ein Teil von dem Geld für die Lebenshaltungskosten raufgegangen.

00:20:20: Und dann sagte mein Steuerberater irgendwann, halt, stopp, stopp, stopp, das ist ja gar nicht dafür.

00:20:26: Dann ging es dann los.

00:20:27: Dann war ich dann richtig im Panikmodus.

00:20:29: Also ich ja nicht alleine, auch andere Leute um mich herum, die freibuchlich tätig sind.

00:20:34: Und dann ging die mit los, ne, darüber.

00:20:36: Weil dann hatte ich diese neuntausend Euro an der Backe mit einem reduzierten Auftragslagel und ein großes Fragezeichen in die Zukunft.

00:20:44: Aber neuntausend Euro haben wir hatten, ne?

00:20:47: Grundsicherung kann und konnte ich nicht beantragen, da ich mittlerweile, sag ich mal, Mitte fünftig bin, dementsprechend auch gewisse Rücklagen gebildet habe und Das ist auch notwendig.

00:21:03: Darauf wurden wir auch immer angesprochen als Selbstständige, dass wir dafür zu Sorgen haben, dass wir Rücklagen bilden.

00:21:10: Und die sind allerdings fürs Alter gedacht oder auch für das Studium meiner Kinder.

00:21:17: Ich habe das erst relativ spät gemacht erst Ende April, weil ich ehrlich gesagt die Hoffnung hatte, dass es dann schon wieder wird und dass ich das nicht brauche, dass ich das überbrücken kann.

00:21:26: Ich habe aber dann im April, Ende April gemerkt, ne, wenn das so weitergeht und es scheint ja nicht absehbar zu sein, dass ich das beantrage und ich habe es bis heute nicht bekommen.

00:21:36: Und womit ich nicht gerechnet habe, ich hatte jetzt das erste Mal mit dem Jobcenter sozusagen als Kunde da zu tun.

00:21:42: Das habe ich vorher, hatte ich das nie in meinem Leben.

00:21:44: Es stimmt wirklich, dass die Leute mal sagen, es ist ein wirklich schwieriger Vorgang.

00:21:49: sich da anzumelden, diese Formulare auszufüllen.

00:21:53: Da ist man zehn Jahre selbstständig, organisiert sein Leben, hat viele Behörden Finanzamt zu tun gehabt.

00:21:58: Und dann diese Formulare zu kriegen, das war doch noch mal krass, wo ich irgendwie gemerkt habe, das System ist nicht für die Leute ausgerichtet, die das am Ende in Anspruch nehmen müssen, sondern für die Leute, die das oben machen.

00:22:10: Und das hat mich wirklich sehr geärgert.

00:22:12: Ja, möglichst unbürokratisch.

00:22:16: Das war ja auch zugesichert worden, eben mit diesem Hilfsfonds.

00:22:22: Aber es war letzten Endes dann doch viel Bürokratie.

00:22:27: Also vordringliches Ziel muss es erst mal sein, auch die Politiker zu sensibilisieren, dass viele freie Journalisten gar nicht die Hilfe für Solo-Selbstständige bekommen.

00:22:36: In der Mail steht jetzt drin, dass ich die Soforthilfe abrechnen soll.

00:22:42: Das heißt, angeben soll, was ich für ... Ausgaben hatte.

00:22:47: Und da sind Lebenshaltungskosten eben nicht drin.

00:22:50: Da stehen keine Möglichkeiten angegeben, für meine Verhältnisse etwas abzurechnen.

00:22:56: Und genau, und da steht drin, dass ich das Ende Oktober machen soll.

00:23:03: Und ich dann Möglichkeit habe, wenn ich zurückzahlen muss, dass bis Oktober, Zwetern, Zweiundzwanzig.

00:23:10: Die Enttäuschung.

00:23:15: keine Hilfe, die ich mir noch nicht detailliert angeguckt hätte.

00:23:19: Ich habe alles sehr sorgfältig geprüft und habe natürlich auch die Neustarthilfe unter die Lupe genommen und man sieht, dass der Staat da versucht mit extrem schlanken Fuß weiter durch die Krise zu kommen.

00:23:36: Das, was einem an Unterstützung geboten wird, ist ja wirklich... ist ja so wenig, so lächerlich wenig gegenüber dem, was man normalerweise eben als Unterstützung bräuchte, dass es für meine Begriffe inakzeptabel ist.

00:23:57: Also wenn man den Höchstbetrag überhaupt ausschöpfen könnte von dieser Neustarthilse, wären das glaube ich siebenhundert Euro im Monat.

00:24:05: Ich habe natürlich laufende Kosten, Krankenversicherung ist hoch, Berufshaftlichtversicherung ist hoch, Rentenversicherung, da ist natürlich noch gar kein Brot gekauft und kein paar Schuhe für die Kinder.

00:24:18: Wir müssen sehen.

00:24:19: Also im Moment ist es so, dass ich, ich habe ein kleines bisschen was erspartes, da gehe ich jetzt ran.

00:24:24: Also was sehr gut wäre, wenn wir eine Regelung als Selbstständige bekommen, wie die anderen, die als feste Arbeitnehmer bei den Bildungsträgern beschäftigt sind.

00:24:33: Also zum Beispiel dozenten an Hochschulen, die jetzt nicht im Beamtenverhältnis sind, als Arbeitnehmer tätig sind, die dozenten bei den anderen Bildungsträgern und die sind alle in kurzer Beid und bekommen kurzer Weitergeld.

00:24:45: Und davon können sie natürlich ihren Lebensunterhalt bezahlen.

00:24:47: Während wir Freigrufler kriegen natürlich nichts, weil wir ja auch nicht kurzarbeitgelsfähig sind.

00:24:52: Also ich erwarte eigentlich von der Regierung, dass wir so sozial abgesichert werden, dass wir eine analoge Regelung bekommen wie Kurzarbeit für Arbeitnehmer.

00:25:00: Das ist ja auch nicht so, dass das, was jetzt letztes Jahr nicht verdienen konnte, jetzt wird sich mehr verdienen kann.

00:25:07: Oder so, ne?

00:25:08: Also es ist einfach, ich muss dann auf Ersparte zurückgreifen und wenn ich das zurückzahlen muss, wird es dann genau so gehen.

00:25:15: Nicht so, dass da plötzlich mehr Geld da ist.

00:25:19: Und was eben noch, also zusätzlich für so eine große Verunsicherung sorgt, ist, dass der noch in der Steuererklärung jetzt eben die ganzen Neutausend Euro abgerechnet werden soll.

00:25:30: Das heißt, das macht für mein geringes Einkommen ziemlich einen Unterschied.

00:25:34: ob ich das dann mitversteuern muss oder nicht.

00:25:37: Und wirkt sich dann im Nachhinein natürlich auch auf Kranken und Pflegeversicherungsbeiträge aus, die dann vielleicht sehr erhöht werden, wo wahrscheinlich dann Rückzahlungen drohen, werde ich gleichzeitig aber fast alles zurückzahlen muss.

00:25:52: Also es ist für mich total wie so ein Kuddelmutter, wo ich es nicht durch das Gefühl habe, es wirkt sich nur negativ aus, dass ich das beantragt habe.

00:26:06: Es gibt andere Lösungen in England.

00:26:07: Z.B.

00:26:08: bekommen Soloselbstständige wie wir einfach achtzig Prozent vom Geld des letzten, was sie im letzten Jahr eingenommen haben.

00:26:13: Also es ist das erste, weil ich jetzt immer mehr spüre, dass ich keine Perspektive habe.

00:26:18: Ich kann nicht planen.

00:26:20: Das ist ein krisiges Problem.

00:26:22: Ich habe drei Kinder, zwei davon sind.

00:26:25: so klein, dass die einfach noch Betreuung brauchen in die Grundschule gehen und in den Kindergarten und ich weiß überhaupt nicht, was nach den Sommerferien ist, wie es weitergeht.

00:26:33: Wie werden sie betreut?

00:26:36: Aber wenn ich jetzt Kurse machen könnte, eventuell und die Bedingungen auch einhalten könnte, Können die es aber auf der anderen Seite als Mutter im Moment gar nicht anbieten, weil ich gar nicht die Zeiten mehr habe, weil die Betreuung nicht da ist.

00:26:48: Da ist diese Leute, die nur fünf Tage im Monat arbeiten dürfen.

00:26:51: Die Leute tun ja wirklich am meisten leid, weil die sind ja auch motiviert, die würden gerne mehr machen, aber sie dürfen nicht mehr machen.

00:26:58: Und ja, und dann haben sie dann einen Einkommen im Monat, einen Bruttoeinkommen beim WDR vielleicht aufs Jahr gerecht ist von tausend Euro pro Monat oder lasst es twelvehundert Euro sein.

00:27:08: Aber wenn man dann zwei Kinder hat und keinen anderen Job, weil der Markt ist ja auch nicht so einfach für manche Berufe, dann kann man sich ja vorstellen, wie eng es im Alltag schon aussieht.

00:27:19: Und wenn dann Corona kommt und dann ja die Hilfsgelder vielleicht sogar da sind, aber eben nicht zu hundert Prozent, dann ist es natürlich ganz schwierig.

00:27:28: Und ich denke schon, dann müssen viele aufstocken durch Hartz IV, gerade wenn die Krise länger dauern sollte.

00:27:37: uns zum einen helfen, dass wir sichtbar sind und sichtbar bleiben.

00:27:43: Also das finde ich irgendwie vergessen werden und da eben auch eine entsprechende Wertschätzung für unsere Arbeit auch nochmal kommt.

00:27:51: Also ich habe einige Kolleginnen, die zwischenzeitig umgewattelt haben, mein Quartettkollege, spielt inzwischen auch nicht mehr Bratsche, sondern ist in einer Corona-Beratung und dort untergekommen.

00:28:04: Eine andere Kollegin hat das Querslöte Spielen dran gegeben und arbeitet jetzt für ein Jobcenter.

00:28:12: Ich erlebe es also tagtäglich, dass Kolleginnen den Beruf aufgeben.

00:28:18: Und das ist auch etwas, was die Politik im Blick haben sollte.

00:28:23: Die Neu-Tausen-Euro sind nun tropfen auf den heißen Stein.

00:28:26: Das reicht nicht aus.

00:28:28: Im Moment ist es ein Hin und Her.

00:28:29: Ich bin ganz ehrlich, an einem Tag denken wir, nein, wir kriegen das schon hin und es geht weiter.

00:28:34: Und am nächsten Tag sagen wir, gut, vielleicht müssen wir das wirklich im August kündigen und einfach unsere Arbeit umstellen.

00:28:40: Wie Corona losging, am achtendzwanzigsten, neunzwanzigsten Februar, wurde bei mir das erste Konzert schon abgesagt.

00:28:46: Das war nämlich im Kreis Heinsberg.

00:28:49: wo die Geschichte losging.

00:28:50: In Erkelenz hätte ich den Auftritt gehabt und wir hatten gerade eine Tagung der Bundesfachgruppe Musik, also Bundesfachgruppenvorstand und ich habe das Thema Corona direkt ganz oben angebracht.

00:29:04: und wir haben überlegt, welche Hilfsmechanismen können greifen, haben Vorschläge gemacht, haben gesagt, man kann sich am Steuerbescheid des Jahres kann eine Art Kurzarbeitergeld, achtzig Prozent oder irgendetwas den betroffenen Musikerinnen bezahlen.

00:29:21: Man kann nicht an den Angaben der Künstler für Sozialkasse orientieren, kann gucken, was gibt der jeweilige betroffene Künstler normalerweise als regelmäßiges Einkommen an.

00:29:34: Dementsprechend hätte man nicht daran orientieren können.

00:29:36: Es hätte sehr viele gute Möglichkeiten gehabt, unbürokratische Hilfen zu schaffen, die auch wirklich viel gerichtet ankommen, aber all das ist trotz unserer vielfältigen Beratungen nicht umgesetzt worden.

00:29:50: Der politische Wille war nicht da.

00:29:52: Und als wir diese Petition rumgeschickt haben, habe ich gedacht, ja, endlich, endlich kann man mal faktisch etwas tun und kann da unterschreiben und kann sich miteinander sozusagen für diese Sache stark machen.

00:30:05: Wir wissen nicht, was daraus wird, aber immerhin unterschreiben ganz viele Leute, da ich glaube momentan nix, wie bei knapp sieben Tausend unterschreiben.

00:30:12: schon gesammelt worden und man fühlt sich nicht allein gelassen.

00:30:16: Und ich möchte jetzt noch gerne einen Satz zu den Bundeshilfen verlieren, die sich auf dieses Neustart-Kultur-Programm beziehen.

00:30:29: Wir mussten die Erfahrung machen, dass ganz viele von den Stipendienanträgen, die solo-selbstständige Musikerinnen gestellt haben, dass sie nicht positiv, sie wurden abgelehnt.

00:30:42: Und von daher sind die Sonne Selbständigen in großer Zahl auf Bundesebene wieder komplett leer ausgegangen.

00:30:51: Deswegen verspreche ich mir auch von einem zweiten Milliardenpaket nicht unbedingt wahnsinnig viel, was an der Stelle aufgesetzt wird, weil Jedes Mal der solo selbstständige Künstler über irgendwelche Hölzchen zu springen hat oder irgendwelche Tänzchen auf den Tisch aufzuführen hat.

00:31:08: In der Hoffnung, er würde dann eventuell das Goldene losziehen und diese Hilfe zubewilligt bekommen.

00:31:15: Aber leider war es dann eben das falsche Tischlein, auf dem er getanzt hat und es hat wieder nicht geklappt.

00:31:23: Das nochmal so geballt zu hören, ist ganz schön deprimierend.

00:31:28: Damit wir hier nicht so super negativ aus der Folge aussteigen, hier noch ein O-Ton von Erhard.

00:31:36: Was ich sehr geeignet fand und da möchte ich jetzt mal ein ganz großes Lob aussprechen gegenüber der NRW-Landesregierung, das war das Stipendien-Programm in NRW, wo sich fünfzehntausend Künstlerinnen bewerben konnten.

00:31:52: Da ist es so, dass die Stipendien wirklich im positiven Sinne durchgeführt gewunken wurden und diese Hilfe bei den betroffenen Musikerinnen, Künstlerinnen angekommen ist.

00:32:06: Und das Schönste dabei, es wurde gleich klargestellt, jetzt oder wir haben jetzt die Klarstellung, dass es eben ein steuerfreies Stipendium ist und man da also wirklich eine echte Unterstützung erhalten hat.

00:32:23: Damit will ich den Rückblick erst mal so stehen lassen.

00:32:27: Fünf Jahre Corona, was sich für Solosäbständige ändern muss, so lautet auch die Veranstaltung des Hauses der selbstständigen NRW mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hansböckler Stiftung am siebzehnten November in Düsseldorf.

00:32:45: Anmeldeling findet ihr in den Shownotes.

00:32:49: Wir wollen dort darüber diskutieren, was sich ändern muss und wie es umgesetzt werden kann.

00:32:57: Alle Infos findet ihr über den Anmeldeling und eine hybride Teilnahme ist auch möglich.

00:33:04: In der nächsten Folge spreche ich mit dem Komponisten Matthias Hornschuh, der vor kurzem das Buch Wir Gehen uns auf veröffentlicht hat.

00:33:14: Darin geht es überwiegend um die Auswirkungen von generativer KI auf Kulturschaffende.

00:33:20: Aber in einem Kapitel blickt er auch nochmal zurück auf die Corona-Zeit.

00:33:26: und wie sie sich bis heute auswirkt.

00:33:30: Macht's gut und bis zur nächsten Folge!

Über diesen Podcast

Dieser Podcast entstand zu Beginn der Pandemie. Die Corona-Maßnahmen haben teils wie Arbeitsverbote für Solo-Selbstständige gewirkt. Die Folge: Sie hatten plötzlich weniger bis gar kein Einkommen. Die Corona-Soforthilfe war für viele Solo-Selbstständige keine Hilfe. Bis heute müssen die meisten Tausende von Euro zurückzahlen. Andere Coronahilfen konnten sie oft wegen der Kriterien nicht beantragen. Grundsicherung oder Bürgergeld war keine angemessene Lösung für die Einkommensverluste. Was die ver.di-Selbstständigen schon lange kritisieren, ist in der Corona-Krise überdeutlich geworden: die mangelnde soziale Sicherung Solo-Selbstständiger, von denen es bundesweit mehr als zwei Millionen gibt.

Im Podcast erzählen Solo-Selbstständige wie es ihnen in der Corona-Krise ergangen ist. Es kommen auch Fachleute und Politiker zu Wort. Zuletzt wurde die Petition thematisiert, die die ver.di-Selbstständigen an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur übergeben hatten.

Nun kommen neue Folgen, in denen Solo-Selbstständige erzählen, wie es ihnen 5 Jahre nach Corona inzwischen geht.

von und mit Kathy Ziegler

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